Das Girokonto von Comdirect, einer Marke der Commerzbank, hat in unserem Girokonto-Vergleich vom August 2023 als eines der besten Konten abgeschnitten (Platz 3 mit 4,3 von 5 Sternen). Die Konditionen und einzelne Funktionen sind nicht immer perfekt, doch das Konto ist im Vergleich zum Wettbewerb in Summe ein gutes Gesamtpaket. Es gibt beispielsweise eine günstige Girocard (EC-Karte), eine kostenlose Debitkarte, eine günstige Kreditkarte und eine schöne, übersichtliche App.
Vorteile
- Günstige Girocard
- Günstige Kreditkarte
- Weltweit kostenlos bezahlen mit optionaler Kreditkarte
- Sehr gut bewertete Apps
Nachteile
- Nur drei kostenlose Abhebungen im Monat mit der Haupt-Bankkarte (Visa-Debit)
Girocard (EC-Karte)
12 € p. Jahr
Visa-Debitkarte
Kostenlos
Echte Kreditkarte
22,80 € p. Jahr
Inhalt
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Für wen eignet sich das Comdirect-Girokonto?
Die Comdirect wurde als Direktbank gegründet und unterhält keine eigenen Filialen. Stattdessen gibt es einen guten Internetauftritt und eine übersichtliche, kompakte App. Das Comdirect-Girokonto der Commerzbank eignet sich daher gut für Verbraucher, die ihre Bankgeschäfte am liebsten online erledigen.
Das Comdirect-Girokonto ist außerdem eine gute Wahl, wenn Du im Notfall gerne mit jemandem telefonieren willst, und nicht nur schreiben. Denn die Comdirect-Kundenbetreuer sind telefonisch zu erreichen, unserer Erfahrung nach ist die Wartezeit am Telefon meist kurz. Die Mitarbeiter haben uns in vielen Fällen unkompliziert weitergeholfen.
Das Comdirect-Girokonto eignet sich besonders, wenn Du es als beispielsweise Gehaltskonto nutzt und monatlich mindestens 700 Euro eingehen. In dem Fall ist die Kontoführung kostenlos. Generell kann die Comdirect oft mit günstigeren Konditionen aufwarten als ihre Filialbank-Mutter Commerzbank.
Das Comdirect-Girokonto gibt es auch als Gemeinschaftskonto für Paare.
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Das Comdirect-Girokonto eignet sich darüber hinaus für digital affine Nutzer. Wer dreimal im Monat mit Apple- oder Google-Pay bezahlt, dem wird die Kontoführungsgebühr ebenfalls erlassen. Auch Studenten, Schüler, Azubis und Praktikanten können das Konto kostenlos nutzen, wenn sie jünger als 28 Jahre sind (mehr dazu im Artikel zu den besten Studentenkonten).
Allerdings brauchst Du bei der Comdirect manchmal einen langen Atem. Denn nicht alle Prozesse sind schon voll digitalisiert. So müssen manche Neukunden zur Kontoeröffnung womöglich Briefe hin- und herschicken und einige Wochen warten (s. Kapitel Kontoeröffnung).
Gleiches gilt etwa beim Handywechsel. Wer die PhotoTan-App neu installiert, kann schon mal eine Woche auf die Freigabe zur Nutzung warten. Ein QR-Code wird per Post zugestellt. Wer in der Zwischenzeit etwa Überweisungen erledigen will, muss dies telefonisch tun.
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Konditionen-Check beim Comdirect-Girokonto
Bei den Gebühren fürs Girokonto schneidet die Comdirect gut ab.
Kontoführung
Bei einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro ist diese kostenlos. Nutze das Girokonto also am besten als Gehaltskonto. Du zahlst auch dann nichts für die Kontoführung, wenn Du dreimal pro Monat Apple- oder Google-Pay benutzt oder Student, Schüler, Azubi etc. bist und jünger als 28 Jahre.
Gebühren für Überweisungen
Standardüberweisungen sind bei der Comdirect kostenlos. Diese können einen bis zwei Bankarbeitstage in Anspruch nehmen.
Umsonst sind ebenfalls Terminüberweisungen. Das sind Geldtransfers, die man nicht sofort, sondern zu einem bestimmten Tag in der Zukunft machen will und schon mal vormerken will. Etwa den Rundfunkbeitrag zum Ersten jedes Quartals.
Wer in Echtzeit überweisen will oder muss, zahlt dafür bei der Comdirect einen Euro pro Überweisung.
Gebühren für Karten
Eine Girocard (EC-Karte) gibt es bei der Comdirect nicht mehr kostenlos zum Girokonto dazu. Du kannst sie aber für günstige 1 Euro pro Monat hinzubuchen. Die Girocard kann nützlich sein, wenn Du in Deutschland in kleinen Läden und Werkstätten mit Karte bezahlen willst – oder gar im Bürgeramt. Denn dort werden oft noch keine Kredit- oder Debitkarten von Visa oder Mastercard akzeptiert.
Die Comdirect sendet Dir mit der Kontoeröffnung eine kostenlose Debitkarte von Visa zu. Die Debitkarte kannst Du fast wie eine Kreditkarte einsetzen, also etwa Flugtickets oder Klamotten online und vor Ort kaufen. Deine Ausgaben werden aber wie bei der Girocard direkt Deinem Girokonto abzogen.
Eine echte Kreditkarte, die Deine Ausgaben bis zum Monatsende sammelt und dann erst vom Girokonto abbucht, kostet bei der Comdirect extra. Allerdings ist die Nutzungsgebühr mit 1,90 Euro pro Monat oder 22,80 Euro im Jahr vergleichsweise gering. Vorteil dieser Visa-Kreditkarte: Du kannst sie bedenkenlos auch für Hotel- und Mietwagenbuchungen einsetzen – mit Debitkarten kann es schon mal Probleme geben, die Kaution zu blocken.
Gebühren fürs Abheben
Innerhalb Deutschlands bekommst Du mit der Girocard kostenlos Beträge ab 50 Euro an Automaten der sog. Cash-Group (Commerzbank, Deutsche Bank, Postbank, Hypovereinsbank). Alternativ kannst Du Dir auch Geld an der Kasse von beispielsweise DM oder Rewe auszahlen lassen.
Wenn mal kein Cash-Group-Automat oder DM in der Nähe ist, hilft die Visa-Debitkarte weiter. Du ziehst damit dreimal im Monat kostenlos Geld an fast allen Geldautomaten in Deutschland und weltweit. Anschließend kostet jede Abhebung pauschal 4,90 Euro. Beachte: Im Ausland kommen zu den Gebühren der Bank oft noch Gebühren der Automatenbetreiber (diese Gebühren sind manchmal schon außen am Automaten zu finden, meist aber auf dem Bildschirm).
Gebühren fürs Bezahlen
Bezahlst Du in einem Euro-Land mit Girocard oder Visa-Karte, ist das normalerweise kostenlos. In Ländern mit anderen Währungen solltest Du dagegen aufpassen: Dort gibt es oft eine sogenannte Fremdwährungsgebühr von 1,75 Prozent des Kaufbetrags. Wenn Du diese vermeiden willst, kommt die optionale kostenpflichtige Visa-Kreditkarte von Comdict infrage – oder eine andere, kostenlose Kreditkarte, zum Beispiel Barclays Visa oder Genialcard.
Gebühren für den Dispo
Den sog. Dispositionskredit nimmst Du in Anspruch, solltest Du einmal Dein Girokonto überziehen. Dispozinsen können recht hoch ausfallen und auch mal in den zweistelligen Bereich rutschen.
Bei der Comdirect liegt der Dispozins bei 11 Prozent pro Jahr (Stand: November 2023). Die Comdirect-Dispozinsen liegen im günstigeren Bereich in unserer Analyse.
Sicherheit beim Comdirect-Girokonto
Wie kann man das Comdirect-Girokonto vor Missbrauch schützen? Achte immer darauf, dass beispielsweise auf Deinem Windows-PC eine aktuelle Anti-Viren-Software installiert ist. Öffne keine Mails, in denen Du einen Anhang herunterladen oder persönliche Daten eingeben sollst (Stichwort Phishing), und gib niemals Deine Login-Daten per E-Mail oder WhatsApp weiter.
Die Comdirect ihrerseits hat in letzter Zeit ebenfalls ihre Sicherheitsstandards ausgebaut. Um sich ins Online-Banking einzuloggen, reichen Deine Login-Daten oft nicht mehr aus. Stattdessen wirst Du häufig gebeten, das Login per Tan freizugeben. Das geht über eine App namens „photoTAN“, die Du auf dem Handy installiert haben musst. Das Ganze ist eine Form der sog. Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Nicht nur für den Login brauchst Du eine App-generierte Tan. Ggf. wirst Du auch darum gebeten, wenn Du ältere Kontoauszüge ansehen, eine Überweisung ausführen oder Wertpapiere kaufen möchtest. Es mag etwas nervig sein, stets sein Handy zur Hand zu haben, auch wenn man am Rechner sitzt. Der Zugriff von Unbefugten auf Dein Konto ist damit aber deutlich erschwert.
Sparzinsen beim Comdirect-Girokonto
Unter Sparzinsen versteht man Zinsen auf Guthaben, das Du entweder auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto liegen hast.
In den Jahren nach der Finanzkrise 2008 erreichten Sparzinsen in ganz Europa Tiefstwerte bzw. Kunden mussten für hohe Guthaben sogar Strafzinsen zahlen.
Seit die Europäische Zentralbank im Juli 2022 jedoch begann, den obersten Einlagenzins schrittweise zu erhöhen und damit das Sparen wieder zu belohnen, zogen viele Banken auch bei den Sparzinsen nach.
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Die Comdirect ihrerseits hob zum 1.7.2022 das Verwahrentgelt auf hohe Girokonto-Guthaben (Strafzinsen) „auf Kulanz und bis auf Widerruf“ von minus 0,5 Prozent auf 0 Prozent an. Guthabenzinsen aufs Girokonto gibt es aber noch keine.
Abgesehen von zeitlichen begrenzten Aktionszinsen ist das Tagesgeldkonto von Comdirect derzeit wenig attraktiv: Bestandskunden erhalten mickrige 0,75 Prozent Zinsen (Stand: August 2023). Und das, obwohl die EZB mehrfach den Leitzins erhöht hat und andere Anbieter ihre Tagesgeldzinsen mittlerweile auf weit über 3 Prozent angehoben haben.
Girokonto bei der Comdirect eröffnen
Grundsätzlich kannst Du das Girokonto bei der Comdirect über die Webseite eröffnen.
Dazu musste Du zuerst mehrere Seiten eines Formulars ausfüllen und unter anderem folgende Angaben machen:
- Name, Adresse, Geburtsdatum
- Telefonnummer, Email-Adresse
- Wie lange Du unter der angegebenen Anschrift bereits wohnhaft bist
- Beruf, Art und Status
- Wie lange Du Deine Arbeit bereits ausübst
- Steuer-ID
- Ob Du auch im Ausland steuerpflichtig bist
Du kannst dann entscheiden, ob Du einen Dispokredit in Anspruch nehmen willst und auch, ob Du ein Einzel- oder Gemeinschaftskonto eröffnen möchtest.
Anschließend wirst Du unter anderem gebeten, die Vertragsbedingungen und Datenschutzerklärung zu lesen und herunterzuladen.
Du musst zustimmen, dass die Comdirect Deine Kreditwürdigkeit (Bonität) prüfen darf. Sie holt dazu eine Auskunft bei der Schufa ein.
Ist dies alles erledigt, kannst Du Deinen Antrag absenden.
Du wirst aufgefordert, Deine Identität zu bestätigen. Mittlerweile musst Du dafür nicht mehr zwangsweise zur Post, sondern kannst dies auch online per Videoident-App erledigen. Du chattest in dem Fall mit einem Mitarbeiter, der Deinen Ausweis per Kamera prüft.
Laut Webseite der Comdirect eröffnet die Bank anschließend direkt Dein Konto, indem sie Dir einen Eröffnungslink per Mail zusendet. Du musst dann Deine Zugangsdaten festlegen. Karten kommen laut Angaben der Bank anschließend per Post.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Eröffnung bei ausländischen Staatsbürgern leider nicht ganz so einfach online möglich war. Fehlen der Bank Daten, fragt sie per Brief nach. In unserem Fall dauerte es mehrere Wochen. Das Konto konnte am Ende nicht eröffnet werden.
Für Neukunden aus dem Ausland halten wir Girokonten, die unter anderem eine englische Antragsstrecke bereithalten, für geeigneter. Ein Beispiel ist die Neobank N26.
Die Comdirect App: Unsere Erfahrungen
Die Comdirect App kommt bei iPhone-Nutzern hervorragend an – 4,7 Sterne geben Kunden im Apple App Store. Auch die Android-Nutzer vergeben zufriedene 4,2 Sterne. (Stand: November 2023).
Auch uns gefällt die App gut. Sie ist übersichtlich und konzentriert sich auf die Kernleistungen rund ums Banking.
So kann man zum Beispiel Geld überweisen sowie den Kontostand des Girokontos, der Visa-Kreditkarte, des Tagesgeldkontos und den Depotstand prüfen. Letzteres, sofern man das Wertpapierdepot nutzt.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich Bankautomaten in der Nähe anzeigen zu lassen, eine einfache Wertpapierorder anzuweisen und die vorhandenen Karten zu überblicken.
Etwas komplexere Vorgänge kann die App jedoch nicht leisten. Bei den Überweisungen sind beispielsweise nur Standardüberweisungen möglich, keine Echtzeitüberweisungen oder Terminüberweisungen zu einem Datum in der Zukunft. Eine Wunsch-PIN kann man beispielsweise auch nicht in der App vergeben, dafür muss man das klassische Online-Banking bemühen.
Häufige Fragen zum Comdirect Girokonto
Wie funktioniert der Kontowechsel zur Comdirect?
Möchtest Du Dein Girokonto wechseln und Kunde der Comdirect werden, bietet die Bank einen kostenlosen Kontowechselservice an. Parteien, die regelmäßig Zahlungen von Dir erhalten (Vermieter, Handyanbieter oder Fitnessstudio), sollten dank der Wechselhilfe automatisch über Deine neue Bankverbindung informiert werden. Ist es allerdings mit einem Klick möglich, die Bankverbindung zu ändern (Amazon oder Netflix), spricht nichts dagegen, dass Du Deine neue Kontoverbindung sicherheitshalber selbst einträgst.
Was ist der Unterschied zwischen Girocard und EC-Karte?
Wer heutzutage EC-Karte sagt, meint so gut wie immer die Girocard. Es handelt sich um eine Bankkarte, mit der Du bezahlen und meist auch Geld abheben kannst. Bereits 2007 wurde die EC-Karte in Girocard umbenannt, doch der alte Name wird umgangssprachlich noch häufig benutzt.
Die Girocard ist eine deutsche Lösung und dominiert noch immer im deutschen Einzelhandel, besonders in kleineren Geschäften.
Immer mehr Online-Banken stellen ihren Neukunden keine klassische Girocard mehr zur Verfügung, sondern eine Visa- oder Mastercard-Debitkarte. Diese kannst Du fast wie eine Kreditkarte benutzen. Ausgaben werden aber wie bei der Girocard direkt Deinem Girokonto belastet.
Author: David White
Last Updated: 1700401922
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